Auch nach meiner Rechnung reicht das Reservekilo nicht aus, um den erwarteten Einwand abzuwehren. Schade das wir hier keine Formeln schreiben können, oder geht das irgendwie? Denn für die Rechnung brauchte ich ein Integral. Ich schreib mal Integral[f(x), {x,a,b}] und hoffe, dass die Notation verstanden wird.
Nehmen wir mal an, das Jonglieren geht periodisch. Eine Periode beginnt zur Zeit 0 mit dem Fangen der ersten Kugel (Masse m), die danach zur Zeit t1 abgeworfen wird. Die Periode endet mit dem erneuten Fangen dieser Kugel zur Zeit tp = t1 + t2. Von allen Geschwindigkeiten und Beschleunigungen nehmen wir nur die senkrechte Komponente, da die waagerechten Komponenten nichts zur Kraft auf die Brücke beitragen. Der Betrag der Fang- und Abwurfgeschwindigkeit der Kugel ist gleich (hat Friedel schon gesagt) und sei v. Von t = 0..t1 wird die Kugelgeschwindigkeit durch den Jongleur umgekehrt. Dazu braucht man in dieser Zeit eine ggf. zeitabhängige Verikalbeschleunigung a(t) und die dadurch auf die Brücke wirkende Kraft ist Fw(t) = -m a(t) mit 2v = Integral[a(t), {t, 0, t1}]. Weiterhin wirkt in dieser Zeit auch die Gewichtskraft G = -m g der Kugel auf die Brücke. Nach dem Abwurf der Kugel, belastet die Kugel die Brücke nicht mehr. Der zeitliche Mittelwert der Kraft der Kugel auf die Bücke in einer Periode ist F = 1/tp * Integral[Fw(t) + G, {t, 0, t1}]. Wie lange bleibt die Kugel in der Luft? Sie ist nach t2/2 = v/g am Scheitelpunkt. D.h. 2 v = g t2 = Integral[a(t), {t, 0, t1}] = -Integral[Fw(t), {t, 0, t1}]/m. Dann wird
F = 1/tp * Integral[Fw(t) + G, {t, 0, t1}]
=1/tp * (Integral[Fw(t), {t, 0, t1}] + G t1)
=1/(t1+t2) * (-m g t2 - m g t1)
= -m g
= G
D.h. egal auf welche Art und Weise die Kugel beim Jonglieren umgelenkt wird (elastisch oder unelastisch, schnell oder langsam) der zeitliche Mittelwert der Kugelkraft auf die Brücke ist genau ihre Gewichtskraft.
Da nun mit 2 Kugeln jongliert wird, betrachten wir die mittlere Kraft beider Kugeln in der Periode der ersten Kugel. Auch die zweite Kugel liefert in dieser Periode die gleiche mittlere Kraft, da der Vorgang ja auch für die zweite Kugel mit der Periodendauer tp peridisch ist und wir Mittelwerde periodischer Vorgänge über beliebig verschobene Zeitabschnitte mit der Perioden tp berechnen dürfen. Ein ganz geschickter Jonglierer könnte eventuell die Summe beider Kugelkräfte über der Zeit konstant halten. Dann würde die Brücke konstant mit 80 kg belastet werden. Jeder andere Kraftverlauf muss dazu führen, dass innerhalb eine Periode auch Kräfte auftreten, die einer Belastung der Brücke über 80 kg entsprechen.