Schachhistorie Rätsel ist gelöst

Logicals, Sudokus und andere Logikrätsel

Schachhistorie

Beitragvon Hans-Peter » Sonntag 7. März 2010, 14:47

Hallo,

Nachdem das Logical bekannter Schachpartien gut ankam, schiebe ich ein weiteres 5x5-Logical dieser Themenserie nach. Dabei behaupte ich mal, alle Partien, Orte und Zeiten, Namen und Geschichten sind frei erfunden. Ich habe wiederholt geschaut, dass möglichst wenig Redundanzen auftreten oder, schlimmer noch, Hinweise fehlen.
Die Parameter, nach Ort, Zeit, Weiß, Schwarz und Bezeichnung spaltenweise geordnet sind:

Amsterdam	1856	Byrne		Bauer			Das Debüt
Hastings 1889 Capablanca Barderleben doppeltes Läuferopfer
New York 1895 Lasker Beratungsteam Jahrhundertpartie
Paris 1911 Morphy Bernstein Opernpartie
San Sebastian 1956 Steinitz Fischer X-Unsterbliche

Und die Hinweise:
1)
Capablanca, damals noch recht unbekannt, "watschte" seinen Gegner gleich zu Beginn des Tournieres ab. Dieser Gegner wollte zuvor, da Capablanca damals noch recht namenlos war, diesen ausschließen lassen. Der hat's ihm aber gezeigt und schuf damit sein, bzw. "Das Debüt" in der internationalen Schachszene. Wo? In Hastings wars jedenfalls nicht. Dort spielte man irgendwann früher.
2)
Wenn man in der Oper ist und "Der Barbier von Sevillia" gegeben wird, muss man wohl Schach spielen. Diese Partie hier, ging in die Geschichte als "Opernpartie" ein. Das war in Paris, wo man irgendwann vor 1890 spielte.
3)
Unsterbliche Partien gab es mehrere. Die hier war in Hastings. Der weiße Spieler, das war weder Morphy noch Lasker, gewann, als sein Gegner, in aussichtsloser Stellung, einfach ging und seine Bedenkzeit ablaufen lies.
4)
Fischer, damals noch ein Bube, siegte in New York gegen einen anerkannten Meister. Das war nicht 1889. Steinitz spielte irgendwann früher und irgendwann vor Steinitz war das Beratungsteam aktiv. Von Steinitz gibt es eine Geschichte. Um sein Salär aufzubessern, spielte er in frühen Jahren gern in Caffeehäusern. Einmal spielte er gegen Ebstein, den er, nach Epsteins Ansicht jedenfalls, etwas respektlos behandelte. Epstein sagte darauf: Wissen sie überhaupt, wer ich bin? Steinitz entgegnete: Klar doch. Sie sind der Epstein, der an der Börse das Sagen hat. Aber hier am Schachbrett bin ich Epstein.
5)
Die Partie mit Barderleben war 1895. Fischer spielte irgendwann nach Bernstein. Und Byrne wirkte bei der Jahrhundertpartie mit, die nicht in Amsterdam war. Jedenfalls war Amsterdamm noch irgendwann vor San Sebastian.
6)
Bauer, der unmittelbar vor Barderleben abserviert wurde, unterlag in der Partie mit dem doppelten Läuferopfer. Das war damals die Sensation. Mit diesem Wissen gelang es später immer mal wieder, Gegner auszuziehen. Judith Polgar stellte damit ganz genial sogar den Karpov kalt!
7)
Morphy, ein Genie des Schachspieles, den wohl die schroffe Ablehnung von Staunton aus der Bahn warf, spielte diese Partie. Das war nicht die mit dem doppelten Läuferopfer. Und Fischer gelang mit seiner Partie auch nicht "Das Debüt". Obwohl sogar ein russischer Spieler danach sagte: "Der Knabe ist genial. Der kann uns noch mal gefährlich werden" (oder sowas in der Art). Wie wahr.

Also, Viel Spass, H.-P.
Spoilersperre ist festgelegt - Spoiler sind geöffnet
Start: Sonntag 7. März 2010, 14:47
Ende: Montag 8. März 2010, 14:47
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Re: Schachhistorie

Beitragvon black » Dienstag 9. März 2010, 15:30

Mal wieder ein schönes Logical. :gutgemacht: & :danke:

Hab wieder etwas gelernt (doppeltes Läuferopfer). Noch weitere 10.000 deiner Schach-Logicals und Anand muss sich warm anziehen. :mrgreen:


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Ort            Jahr   Weiß        Schwarz         Bez.
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Amsterdam 1889 Lasker Bauer doppeltes Läuferopfer
Hastings 1895 Steinitz Barderleben X-Unsterbliche
San Sebastian 1911 Capablanca Bernstein Das Debüt
New York 1956 Byrne Fischer Jahrhundertpartie
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Re: Schachhistorie

Beitragvon Hans-Peter » Dienstag 9. März 2010, 20:12

Hi Black, hallo allesamt,

die Antwort ist natürlich RICHTIG.
Und das bei einem 5X5er Logical !?!!
Der Themenkreis gefällt mir übrigens auch recht gut. Obwohl, da ist nichts erfunden. Mal im Ernst, Black, hast Du die ein oder andere Partie schon gekannt? Das war ein kleiner Scherz. Die kann ich mir gelegentlich nicht verkneifen. Klar doch, dass Du das ohne Probleme mit reiner Logik lösen kannst.
Dann konstruiere ich wieder so ein Logical. Am Wochenende vielleicht. Weil, wenn es weiterhin so schattig ist, macht mir Weichei das Rennradfahren nicht so richtig Spass. Dann habe ich Zeit.

Einstweilen horridoh, H.-P.
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Re: Schachhistorie

Beitragvon black » Dienstag 9. März 2010, 21:37

Ne du, ich kenn mich mit Schach-Historie nicht aus. Aber angesichts der Anekdoten dachte ich mir schon, dass hier fiktive Namen recht sinnlos wären. ;)
Als ich dann das doppelte Läuferopfer nachschlug, bestätigte sich mein Verdacht.
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