reguläre Kettenbrüche:
Dazu sei hilfsweise T = {t(1), t(2), ... } = {0, -1, 1, -2, 2, -3, 3, ...} eine abzählbare Anordung der ganzen Zahlen, die weiter unten verwendet wird. A sei die Bitfolge, die sich aus dem Text ergeben hat, so wie bei der ersten Lösung.
Starten wir diesmal mit einer beliebigen reellen Zahl X und behandeln sie wie folgt:
1.) Abspalten des Ganzzahlteils G:
X = G + R mit 0 <= R < 1.
Falls G = 0 und R = 0 sind, wählen wir die Bitfolge A = {0, 0, 0, ...} mit lauter Nullen.
Falls G != 0 ist und R = 0 ist, suchen wir das k, so dass t(k) = G ist. Da t(1) = 0 war, aber G != 0 ist, ist k >= 2. Wir setzen in A nun a(k-1) = 1 und alle anderen Bits gleich Null.
falls R != 0 war, suchen wir das k, so dass t(k) = G. Diesmal ist k >= 1, da G auch 0 sein darf. Wir setzen in A alle Bits auf Null nur das Bit a(k) = 1 und fahren fort:
2.) Kettenbruchschritt:
Da 0 < R < 1 kann Q = 1/R gerechnet werden und es ist Q > 1. Wir zerlegen Q = g + r mit 0 <= r < 1 und g ganzzahlig. Wegen Q > 1 ist g >= 1. Sollte nun r = 0 sein ist sogar g >= 2.
Wenn a(l) das zuletzt gesetzte Bit in A war, sind alle Bits rechts davon noch auf 0.
Falls r = 0, also g >= 2, setzen wir in A noch das Bit a(l+g-1) und sind fertig.
Falls r > 0 war, setzen wir in A das Bit a(l+g) und fahren mit dem nächsten Kettenbruchschritt fort, wobei R = r gesetzt wird.
Für irrationale Zahlen wird das ewig so weiter gehen und für alle rationalen Zahlen irgendwann abbrechen.
Zusammengefasst kann jede Folge A so erzeugt werden. Die Nullfolge für die Zahl 0. Folgen mit einem gesetzten Bit für alle anderen ganzen Zahlen. Alle Folgen mit einer endlichen Anzahl gesetzter Bits aber mindestens 2 gesetzten Bits für rationale Zahlen (ohne ganze Zahlen) und alle anderen Folgen mit unendlich vielen gesetzen Bits sind gehören zu irrationalen Zahlen. Folgen für irrationalen Zahlen können Bits mit Wert 0 in jeder Anzahl haben oder es kann unendlich viele davon geben. Beispielsweise gehört zur Bitfolge aus lauter Einsen die Zahl
X = 0 + 1/(1+1/(1+1/(1+1/(1+1/(1+1/(......))))))
und das ist der Reziprokwert des goldenen Schnitts.
Das mehrdeutige Periodenproblem tritt bei der Kettenbruchzerlegung nicht auf. Meines Wissens ist die Kettenbruchmethode die mathematische Standardlösung für das Problem und wenn ich nicht irre wurde sie von Georg Cantor selbst verwendet.