Kennt ihr den Trick aus Kinderzauberkästen, bei dem die Richtung eines blauen Pfeils mittels eines Wasserglases umgekehrt wird?
Das ganze beruht natürlich auf der Lichtbrechung. (Ich darf das ausplaudern, da ich kein Zauberer bin.

)
Jene ist aber wellenlängenabhängig, wie euch sicher seinerzeit im Physikunterricht an einem Prisma, das das Licht in sein Spektrum auffächerte, demonstriert wurde. Bei Glas/Wasser wird kurzwelliges Licht (blau: ca 450nm) stärker gebrochen als langwelliges Licht (rot ca. 700nm).
Hier seht ihr nun einen unterschiedlich farbigen Text hinter einem
ungefüllten, nahezu zylindrischen Trinkglas:
(Die Fotos wurden um 90° gedreht, um den Text besser lesen zu können.)

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Dann wurde das Glas
mit Salzwasser gefüllt, um den Brechungsindex deutlich zu erhöhen.
Wir sehen hier eindrucksvoll das Resultat der unterschiedlich starken Brechung: Die Brennweite des Systems ist bzgl. blauen Lichts so kurz, dass es schon zu einer Richtungsumkehr des blauen Textes kommt, während der Brennpunkt des Systems für rotes Licht noch hinter der Textebene liegt.

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Jetzt aber die spannende Frage:
Was wäre geschehen, wenn der Text grüngelb (ca. 575nm) geschrieben worden wäre?
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