Hallo.
Das Spiel scheint mir sehr interessant zu sein. Aber ich wundere mich über die Aufteilung der Punkte. Es sollte imho so sein, dass man für eine Kombinationen, die man mit einer sehr kleinen Wahrscheinlichkeit bekommt, auch viel Punkte bekommt. Wenn die Kombination wahrscheinlicher ist, sollte es auch weniger Punkte geben. Ich habe mal ausgerechnet, wie viele Möglichkeiten es gibt, die jeweiligen Kombinationen zu erreichen bzw. wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass man die jeweilige Kombination schon nach dem Geben hat.
- Es gibt 863040 Möglichkeiten 4 von 32 Karten zu legen.
- 3,5,7,9 in Kreuz belegt davon 24 Möglichkeiten. Die Wahrscheinlichkeit ist also 24/863040 = 1/35960 ≈ 0,0027809%.
- 2,4,6,8 oder 3,5,7,9 belegt 12264 Möglichkeiten. Die Wahrscheinlichkeit ist 12264/863040 ≈ 1/70 ≈ 1,4210234%.
- Für einen Vierling gibt es nur 192 Möglichkeiten. Die Wahrscheinlichkeit ist 192/863040 = 1/4495 ≈ 0,0222469%.
- Für 2 Paare gibt es 24192 Möglichkeiten. Die Wahrscheinlichkeit ist 24192/863040 ≈ 1/35 ≈ 2,8031146%.
- 21504 Möglichkeiten für einen Drilling gibt es. (Drillinge, die gleichzeitig Vierlinge sind, sind nicht mitgezählt.) Die Wahrscheinlichkeit ist 21504/863040 ≈ 1/40 ≈ 2,4916574%.
- 387072 Möglichkeiten für ein Paar gibt es. Dabei sind Kombinationen, die gleichzeitig Drilllinge, Vierlinge oder 2 Paare bilden, nicht mitgezählt. Kombinationen, die gleichzeitig kleine Straßen bilden, sind aber dabei. 387072/863040 ≈ 1/2,23 ≈ 4,48498331%.
Straßen habe ich der Rechnung nicht berücksichtigt, weil noch nicht geklärt ist, ob Straßen "über Eck" gehen dürfen. Ist die Folge ♣8, ♣9, ♣2, ♣3 eine Straße? Dass man die Folge Oder ♣6, ♠7, ♦8 mit einer 5 oder einer 9 fortsetzen darf, ist klar. Aber darf man Oder ♣7, ♥8, ♦9 nur mit einer 6 fortsetzen oder auch mit einer 2? (Letzteres würde die Berechnung natürlich erheblich erleichtern.
Jedenfalls erkannt man sofort, dass die Option 2,4,6,8 oder 3,5,7,9 stark überbewertet ist. Das macht imho wenig Sinn.
Bei allen Betrachtungen habe ich die Joker bisher gar nicht beachtet. Die Joker sind nach deinen Regeln ein hochinteressantes Phänomen. Sie erschweren die Berechnungen extrem. Da man nie sicher sein kann, dass die Karte, die man durch einen Joker ersetzen will, nicht auf einer anderen Hand ist. Daher stellen sie einen kaum kalkulierbaren Faktor da. Der Wert der Joker ist natürlich auch davon abhängig, wie viele Spieler mitspielen und wie viele Züge gemacht wurden. Durch die Joker wird es imho wieder ein wenig zum Glücksspiel — oder zum Spiel für Mathematiker. Für Nicht-Mathematiker würde ich empfehlen, die Joker anders ein zu setzen. Man sollte damit beliebige Karten ersetzen dürfen, unabhängig davon, ob jemand anderes die ersetze Karte hat.
Noch ein anderer Faktor stört mich bei dem Spiel ein wenig. Es fehlt imho der Anreiz, den Gegner zu besiegen. Man bekommt seine Punkte, die dem eigenen Blatt entsprechen. Ob die anderen Mitspieler bessere oder schlechtere Karten haben, spielt dabei keine Rolle. Wer bei 3 Spielern oft genug eine mittlere Punktzahl hat, kann am Ende der Partie die meisten Punkte haben, ohne je in einer Runde das beste Blatt gehabt zu haben. Ich fände es besser, wenn entweder überhaupt nur der Rundensieger Punkte bekommt, oder wenn es einen Punktebonus für einen Rundensieg geben würde.
Ein anderes Problem ergibt sich aus dem Spielverlauf und der sehr begrenzten Kartenzahl. Da man seine Karten nur beim Aufnehmen ansehen kann, muss man jede Karte tauschen, damit man seine 4 Karte kennt. Bei 3 Spielern sind dann die 3*4 Karten, die die Spieler haben, und außerdem die 3*4 Karten, die die Spieler getauscht haben, verbraucht. Insgesamt sind das schon 24 Karten. Auf dem Kartenstapel liegen also nur noch 12 Karten, wenn der strategische Teil des Spiels beginnt. Dazu kommt, dass die Spieler die Karten, die abgelegt werden, ja nicht kennen. Es gibt zu diesem Zeitpunkt also noch keine Möglichkeit vorher zu sagen, mit welcher Wahrscheinlichkeit man welche Karten noch ziehen kann. Im idiotischsten Fall könnte jemand ♣3, ♣5 und ♣7 aufgenommen haben und dann vergeblich auf ♣9 warten, weil er die Karte beim ersten Zug abgelegt hat. Ich fände es besser, wenn entweder jeder seine 4 Karten einmalig bei Spielbeginn ansehen darf. Dann könnte man sofort strategisch spielen und hätte dazu einen maximalen Kartenstapel und dadurch bis zu 12 bzw. 7 Züge (je nach Spielerzahl) zur Verfügung. Außerdem wüsste man von Anfang an, welche Karten man abgelegt hat. Das ist ja wichtig, weil diese Karten nicht im Kartenstapel sein können, von dem gezogen wird. Außerdem kann man daraus natürlich auch auf die Karten der Gegner schließen.
Ich vermisse die Kombination mit 4 gleichen Farben in der Punktetabelle.