Stockwerk/Etagen-Rätsel - 3 Rätsel ist gelöst

Rätsel, die zum Lösen einen größeren Zeitaufwand erfordern, wie z. B. schwierige Physik- und Matherätsel.

Stockwerk/Etagen-Rätsel - 3

Beitragvon Otmar » Mittwoch 1. Oktober 2014, 17:09

Es gibt ein Alphanienhaus mit N Etagen. Aus den Fenstern der Etagen wollen drei Alphaninnen Fallversuche machen, um die maximale Fallhöhe von Alphaneiern zu testen. Es kann sein, dass alle Eier den Fall aus allen N Etagen überstehen. Es könnte aber auch eine Etage X = 1..N geben, so dass alle Eier beim Fall aus dieser oder einer höheren Etage zerspringen und den Fall aus tieferen Etagen unbeschadet überstehen.

Alphanane hat A Eier und darf maximal A+1 Fallversuche machen.
Alphabene hat B Eier und darf maximal B+3 Fallversuche machen.
Aphacene hat C Eier und darf maximal C Fallversuche machen.

Alphanane sagt, dass sie ganz allein so geschickt Fallversuche machen kann, dass sie danach sagen kann in welcher der ersten M Etagen ein Alphanei zerplatzt oder ob so ein Ei den Fall aus den ersten M Etagen übersteht. Alphabene sagt zu Alpanane. "Wenn du herausfinden solltest, dass die Eier den Fall aus den ersten M Etagen überstehen, könnte ich weiter testen. Dann kann ich die Etage X herausfinden oder feststellen, dass alle Eier einen Fall aus jeder Etage überstehen. Hätte unser Haus N+1 Etagen, könnte ich das nicht."

Alphacene sagt zu den anderen beiden: "Ihr braucht euch gar nicht bemühen, denn ich kann allein die Etage X herausfindenum oder festzustellen, dass unsere Eier stabil genug für den Fall aus allen Etagen sind. Hätte unser Haus N+1 Etagen, könnte ich das nicht."

Wer schafft es ohne Computerhilfe die Zahlen A, B und C herauszufinden.
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Start: Mittwoch 1. Oktober 2014, 17:09
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Re: Stockwerk/Etagen-Rätsel - 3

Beitragvon Neuling » Mittwoch 1. Oktober 2014, 23:55

Otmar hat geschrieben:Wer schafft es ohne Computerhilfe die Zahlen A, B und C herauszufinden.

Ich dachte, das wäre eine Grundvoraussetzung!?

Na egal, ich versuche mal einen Ansatz.
Mehr ->
Dabei hilft mir meine Tabelle, die ich mir zur Beantwortung von Etagenrätsel 2 erstellt habe.
(Für "hoch" benutze ich dieses Zeichen hier " ᶺ ".)

Ich fange mal mit Alphacene an. Mit C Eiern und C Versuchen kann sie maximal [(2ᶺC) - 1] = X Etagen austesten. Wenn Alphacene sagt, dass sie N+1 nicht mehr könnte, muss X=N sein.

Alphanane darf einen Versuch mehr machen, als sie Eier hat. Sie schafft im besten Falle { [2ᶺ(A+1)] - 2} = Y Etagen.
Ergibt sich aus [(2ᶺA) - 1 + (2ᶺA) - 2 + 1]
Für M < Y hätte sie schon die Endetage erreicht.

Ab jetzt bin ich mir unsicher in meinen Überlegungen.
Die Testphasen von Alphabene sind unabhängig von der begonnenen Höhe, sie verlaufen in den Schritten so, als ob sie die erste und einzige Testerin wäre. Zu ihrem Ergebnis wird dann später Y = M dazu addiert. ???
(Man würde zu anderen Ergebnissen kommen, wenn Alphabene jetzt die Eier von Alphanane dazunehmen dürfte. Ideal wären 3 Eier bei A ≥ 3.)

So, morgen geht es weiter.
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Re: Stockwerk/Etagen-Rätsel - 3

Beitragvon Neuling » Donnerstag 2. Oktober 2014, 21:55

Fast wieder kurz vorm Aufgeben!
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Für B Eier und B+3 Versuche, kann Alphabene maximal [2ᶺ(B+3) - ∑b - 2] = Z Etagen testen. Das Summenzeichen bedeutet: Summe aller b von b=1 bis b=B+3. Ich weiß nicht, wie man das Summenzeichen unten und oben beschriften kann, bzw. wie man das anders darstellt.
Sollte meine oben gemachte Vermutung stimmen, so müsste M+Z jetzt ebenfalls gleich N sein. Und das ist gleichbedeutend mit X = Y + Z.

Ich weiß zwar jetzt, wie A, B, C und N miteinander verknüpft sind, aber wie weiter ... ?

Also habe ich mal die jeweils ersten 20 bis 25 Werte berechnet (nach den hergeleiteten Formeln). Bei Y und X kein Problem. Bei Z eigentlich auch nicht, hat nur etwas länger gedauert, wegen der zusätzlichen Summen. Danach habe ich mir ein Z genommen, das nächsthöhere X gesucht und die Differenz gebildet und geschaut, ob die Differenz zufällig bei Y zu finden ist.
Ganz knapp war es schon mal bei Y = 30, Z = 98 und X = 127 (Y+Z leider 128).

Treffer bei Y = 254, Z = 4194049 und X = 4194303 !!!

So, jetzt nur noch die zugehörigen A, B und C rauslesen. N ist ja wegen X=N ---> 4194303
2ᶺ22 = 4194304 ---> C = 22 und B = 19
2ᶺ8 = 256 ---> A = 7

A = 7, B = 19 und C = 22 :flower:

Viel weiter hätte ich es per Hand aber nicht geschafft, vielleicht noch ein, zwei Werte, danach hätte ich den Versuch abgebrochen!
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Re: Stockwerk/Etagen-Rätsel - 3

Beitragvon Otmar » Samstag 4. Oktober 2014, 21:05

Hallo Neuling,
da gibt es einen ganz dicken :zustimm: und noch ein Portion :respekt: für deine Lösung dieser harten Nuss!!!

Hier mein Lösungsweg (wie immer knapp, aber mit der Hoffnung, dass man die Ideen rauslesen kann)
Mehr ->
Rekursionsgleichung für die maximale Etagenzahl
h(v,k) bezeichne die Anzahl der Etagen, die man mit v Versuchen und k Eiern testen kann. Offenbar gilt für k > v die Gleichung h(v,k)=h(v,v), da ja bei v Versuch höchstens v Eier kaputt gehen. Wenn man nichts testen kann, also v=0 oder k=0, dann ist h(0,k)=0 bzw. h(v,0)=0. Betrachtet man nun einen Fallversuch aus Etage Nummer n bei dem noch v Versuche und k Eier zur Verfügung stehen. Zerspringt das Ei bei diesem Versuch, dann hat man danach noch v-1 Versuche und noch k-1 Eier und man muss damit die Etage unter der n-ten finden, ab der die Eier platzen. Also sollte n = h(v-1,k-1)+1 gewählt werden. Übersteht das Ei den Fallversuch, dann kann man danach noch h(v-1,k) Etagen über der n-ten Etage testen. D.h. h(v,k)=h(v-1,k-1)+1+h(v-1,k).

Differenz der maximalen Etagenzahl zum Optimum für eine spezielle Zahl von Fallversuchen

Wenn v Fallversuche erlaubt sind, erhält man maximal v Ja/Nein Ergebnisse. D.h. maximal 2^v Möglichkeiten zwischen denen entschieden werden kann. Da es bereits eine Möglichkeit ist, wenn die Eier aus allen überprüfbaren Etagen ohne Schaden fallen können, verbleiben maximal n(v)=2^v-1 Etagen, die mit v Fallversuchen getestet werden können.

Es sei nun g die Anzahl an Versuchen, die man mehr hat als Kugeln, also g=v-k und v=g+k. Betrachtet man nun die Differenz

d(g,k)=n(k+g)-h(k+g,k) für g>=0 und
d(g,k)=d(0,k+g) für g < 0 (mehr Eier als Versuche)

und setzt für g>=0 obige Rekursionsgleichung ein:

d(g,k)=n(k+g)-(h(k+g-1,k-1)+1+h(k+g-1,k))

und nun zurück mit h(v,k)=n(v)-d(v-k,k)

d(g,k)=n(k+g)-(n(k+g-1)-d(g,k-1)+1+n(k+g-1)-d(g-1,k))
=n(k+g)-2n(g+k-1)-1+d(g,k-1)+d(g-1,k)=d(g,k-1)+d(g-1,k)


Für g>=0 ist d(g,0)=n(g)-h(g,0)=n(g) ein Startwert zur Berechnung weiterer d(g,k).
Damit hat man eine Rekursionsvorschrift für die Differenzen:
  d(g,k)=d(g,k-1)+d(g-1,k) und d(g,0)=2^g-1  

die man beginnend mit g=0 dann g=1 usw. in Formeln die nur noch von k abhängen auflösen kann.

Fall g=0 (Alphacene)

d(0,0) = n(0)=2^0-1=1-1=0.
d(0,k)=d(0,k-1)+d(-1,k) = d(0,k-1)+d(0,k-1) = 2 d(0,k-1) = 0. Das heißt, dass Alphacene auch immer alle 2^v Entscheidungsmöglichkeiten auf 2^v-1 Etagen umsetzt.

Fall g=1 (Alphanane)

d(1,0)=n(1)=2^1-1=2-1=1
d(1,k)=d(1,k-1)+d(0,k)=d(1,k-1)=1

Fall g=2

d(2,0)=n(2)=2²-1=3
d(2,k)=d(2,k-1)+d(1,k)=d(1,k-1)+1=3+k

Fall g=3 (Alphabene)

d(3,0)=n(3)=2³-1=7
d(3,k)=d(3,k-1)+d(2,k)=d(3,k-1)+3+k=7+3k+(1+2+3+...+k)=7+3k+(k(k+1))/2=k²/2+7k/2+7
Hier wurde die bekannte Summenformel für natürliche Zahlen aus der Erzählung über den Schüler C.F. Gauß verwendet.

Spezieller Fall für die drei Alphaninnen

Im Rätsel sollte h(A+1,A)+h(B+3,B)=h(C,C) sein. Also
(2^(A+1)-1)-1 + (2^(B+3)-1)-(B²/2+7B/2+7)=2^C-1 und umgestellt steht da:
2^(B+3)+2^(A+1)=2^C+(B²/2+7B/2+9).
Stellt man sich die letzte Gleichung in Binärschreibweise vor und geht von B>=1 aus, dann kann man erkennen, dass B+3=C und 2^(A+1)=B²/2+7B/2+9 sein muss. Die Fälle B=1 und B=2 untersucht man im Detail. Bei B=2 gäbe es eine Lösung mit A=0 und C=3, die aber ausgeschlossen wird, da Alphanane ohne Eier ja gar keine Versuche machen kann. Für B>=3 sieht man sofort, dass C=B+3 sein muss.

Also muss gelten: B²+7B+18-2^(A+2)=0. Diese Gleichung hat für B>0 die Lösung
B=-7/2+Wurzel(49/4-18+2^(A+2))=(Wurzel(2^(A+4)-23)-7)/2.

Wurzel(2^(A+4)-23) muss also größer gleich 9 sein und 2^(A+4)-23 eine Quadratzahl größer gleich 81. D.h. A+4 muss größer gleich 7 sein. Da ab A>=4 für gerade A der Abstand der Quadratzahl 2^(A+4) zur vorhergehenden Quadratzahl größer als 23 ist, kommen nur ungerade A>=3 als Lösung in Frage. Testet man:
A    2^(A+4)   2^(A+4)-23
3 128 105 keine Quadratzahl
5 512 489 keine Quadratzahl
7 2048 2025 = 45²

Mit A=7 ist B=(45-7)/2=19 und C=B+3=22 die gesuchte Lösung.
Die Frage, ob es weitere Lösungen gibt, kann ich nur spekulativ beantworten.
Mehr ->
Mit dem Rechner habe ich alle ungeraden A < 10000 getestet und nichts gefunden. Davon ausgehend, dass man nichts weiter darüber weiß, ob für ungerade A die Zahl 2^(A+4)-23 eine Quadratzahl sein kann oder nicht und den Reziprokwert des Abstands der Quadratzahlen in der Nähe von 2^(A+4)-23 als Wahrscheinlichkeit dafür annimmt, dass 2^(A+4)-23 eine Quadratzahl ist, dann ist der Erwartungswert für die Anzahl weiterer Lösungen des Rätsels keiner als 2/Sqrt(2^10000)=2^-4999<10^-1500. Da scheint eine Suche nach weiteren Lösungen nicht zu lohnen.


Edit: Lösungsweg etwas besser erklärt.
Liebe Grüße, Otmar.
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